Archiv des Autors: Joachim B. Esserwelt

Kostenlos: Ratgeber „Dein Klimagarten“

Cover des kostenlosen Ratgebers "Dein Klimagarten", herausgegeben vom Umweltinstitut München e.V.
Bild: Umweltinstitut München e.V.

Der kostenlose Ratgeber „Dein Klimagarten“ vom Umweltinstitut München e.V. ist eine praxisnahe Anleitung für Hobbygärtner, die ihren Garten klimafreundlicher gestalten möchten. Er vermittelt auf verständliche Weise, wie man durch naturnahe Gestaltung, die richtige Pflanzenwahl und ressourcenschonende Praktiken einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig die biologische Vielfalt fördern kann.

Der Ratgeber behandelt typische Gartenbereiche und gibt konkrete Tipps zu Themen wie:

  • Bodengesundheit: Wie man den Boden verbessert und Kohlenstoff speichert.
  • Wassermanagement: Tipps zum sparsamen Umgang mit Wasser und zur Regenwassernutzung.
  • Pflanzenauswahl: Empfehlungen für klimastabile, insektenfreundliche und standortgerechte Pflanzen.
  • Natürlicher Pflanzenschutz: Methoden zur Vermeidung von Schädlingen ohne schädliche Chemikalien.
  • Kompostierung: Wie man organische Abfälle im Garten sinnvoll verwertet.
  • Förderung der Artenvielfalt: Schaffung von Lebensräumen für Insekten, Vögel und andere Tiere.
  • Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks im Garten: Vermeidung torfhaltiger Produkte und der Einsatz von Elektrogeräten mit Ökostrom.

„Dein Klimagarten“ ist somit ein wertvoller Wegweiser für alle, die ihren Garten aktiv in einen Beitrag zum Klimaschutz verwandeln möchten, und bietet praktische und leicht umsetzbare Ratschläge für einen ökologisch wertvollen und klimafreundlichen Garten.
Er ist als PDF zum Download auf der Webseite des Umweltinstituts München e.V. verfügbar.

Was ist das Global Ecolabelling Network?

Das Global Ecolabelling Network (GEN) ist ein weltweites Netzwerk von unabhängigen Umweltzeichenorganisationen (Typ-1-Ökolabel nach ISO 14024). Es wurde 1994 gegründet und ist eine Non-Profit-Organisation.

Ziel von GEN:

  • Förderung und Weiterentwicklung von Umweltzeichen nach dem Vorbild des Blauen Engels.
  • Schaffung globaler Benchmarks für Umweltzeichen.
  • Unterstützung von Regierungen, Unternehmen und Konsumenten bei der Unterscheidung umweltfreundlicher Produkte und Dienstleistungen.
  • Bekämpfung von Greenwashing.
  • Stimulierung des globalen Marktes für nachhaltige Güter und Dienstleistungen.
  • Förderung der Zusammenarbeit und des Informationsaustauschs zwischen seinen Mitgliedsorganisationen.
  • Harmonisierung von Umweltzeichenstandards.

Wie funktioniert GEN?

Mitgliedschaft:
GEN hat Mitglieder in zahlreichen Ländern weltweit. Die Mitgliedschaft ist ein rigoroser Prozess, der eine unabhängige Überprüfung beinhaltet.
GENICES (GEN International Coordinated Ecolabelling System):
Ein Peer-Review-Prozess, durch den sich Mitgliedsorganisationen gegenseitig bewerten, um Glaubwürdigkeit und Vertrauen zu stärken und die internationale Zusammenarbeit zu erleichtern.
Entwicklung gemeinsamer Kriterien:
GEN fördert die Entwicklung gemeinsamer Kriterien für Produktgruppen, um die Vergleichbarkeit von Umweltzeichen zu verbessern und den Handel mit umweltfreundlichen Produkten zu erleichtern.
Informationsaustausch und Unterstützung:
GEN dient als Plattform für den Austausch von Wissen, Netzwerken und Ressourcen zwischen seinen Mitgliedern. Es unterstützt auch neue Umweltzeichenprogramme.
Internationale Vertretung:
GEN vertritt die Interessen von Umweltzeichenorganisationen in verschiedenen internationalen Gremien und Veranstaltungen.


Bedeutung für Verbraucher und Unternehmen

Für Verbraucher bieten Produkte mit einem von einer GEN-Mitgliedsorganisation vergebenen Umweltzeichen eine verlässliche Orientierungshilfe, um Produkte zu wählen, die von unabhängigen Experten auf ihre Umweltfreundlichkeit geprüft wurden und geringere Umweltauswirkungen über ihren gesamten Lebenszyklus haben.

Für Unternehmen kann die Zertifizierung ihrer Produkte mit einem anerkannten Umweltzeichen Wettbewerbsvorteile schaffen und ihnen helfen, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen glaubwürdig zu kommunizieren.

Zusammenfassend ist das Global Ecolabelling Network eine wichtige Organisation, die dazu beiträgt, glaubwürdige und transparente Umweltzeichen weltweit zu fördern und somit einen Beitrag zu nachhaltigerem Konsum und Produktion zu leisten.

Alles Bio, oder was?

Umwelt-, Bio- und Nachhaltigkeitssiegel sind Kennzeichnungen auf Produkten und Dienstleistungen, die Verbrauchern helfen sollen, informiertere und verantwortungsbewusstere Kaufentscheidungen zu treffen. Sie signalisieren, dass bestimmte Umwelt-, Sozial- oder Qualitätsstandards bei der Herstellung, Verarbeitung oder dem Anbau eingehalten wurden. Obwohl die Begriffe oft im Zusammenhang verwendet werden, weisen die Siegel unterschiedliche Schwerpunkte auf.

Umweltsiegel, auch Ökosiegel genannt, konzentrieren sich primär auf die Minimierung negativer Auswirkungen auf die Umwelt. Sie können Aspekte wie Energieeffizienz, geringe Schadstoffemissionen, nachhaltige Ressourcennutzung, Reduzierung von Abfall und den Schutz der biologischen Vielfalt berücksichtigen. Bekannte Beispiele sind der Blaue Engel in Deutschland oder das EU Ecolabel. Diese Siegel helfen Konsumenten, Produkte zu wählen, die beispielsweise weniger Wasser oder Energie verbrauchen, aus recycelten Materialien bestehen oder weniger umweltschädliche Substanzen enthalten.

Bio-Siegel hingegen legen den Fokus auf die ökologische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Sie garantieren, dass Produkte ohne synthetische Pestizide und Düngemittel, ohne Gentechnik und unter Berücksichtigung des Tierwohls erzeugt wurden. Das bekannteste Beispiel in der Europäischen Union ist das EU-Bio-Siegel, das einheitliche Mindeststandards für ökologisch erzeugte Lebensmittel festlegt. Nationale Bio-Siegel wie das deutsche Bio-Siegel können darüber hinaus strengere Kriterien aufweisen. Bio-Produkte sollen zu einer gesünderen Umwelt, dem Schutz der Bodenfruchtbarkeit und einer artgerechten Tierhaltung beitragen.

Nachhaltigkeitssiegel sind oft umfassender und berücksichtigen neben ökologischen Aspekten auch soziale und wirtschaftliche Dimensionen. Sie können beispielsweise faire Arbeitsbedingungen, soziale Gerechtigkeit in der Lieferkette, den verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit umfassen. Beispiele hierfür sind Siegel wie das Fairtrade-Siegel, das faire Preise und Arbeitsbedingungen für Produzenten in Entwicklungsländern garantiert, oder Siegel im Bereich der Forstwirtschaft wie das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council), das für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung steht.

Für Verbraucher bieten diese Siegel eine wertvolle Orientierungshilfe. Sie ermöglichen es, Produkte und Dienstleistungen zu wählen, die den eigenen Werten und Prioritäten entsprechen und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leisten sollen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass es eine Vielzahl von Siegeln gibt und ihre Aussagekraft variieren kann. Daher ist es ratsam, sich über die Kriterien der jeweiligen Siegel zu informieren, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Transparenz und unabhängige Kontrollen sind entscheidend für die Glaubwürdigkeit und den Nutzen dieser Kennzeichnungen.

Der Energiecharta-Vertrag (ECT)

Der Energiecharta-Vertrag (Energy Charter Treaty, ECT) ist ein multilateraler Vertrag, der 1994 in Kraft trat und darauf abzielt, die Zusammenarbeit im Energiesektor zwischen den Unterzeichnerstaaten zu fördern. Er schafft einen Rahmen für Investitionen, Handel, Transit und die Beilegung von Streitigkeiten im Energiebereich.

Kernpunkte des ECT:

  • Investitionsschutz: Er gewährt ausländischen Investoren im Energiesektor in den Vertragsstaaten Schutz vor unfairen oder diskriminierenden Maßnahmen und ermöglicht ihnen, Staaten vor internationalen Schiedsgerichten zu verklagen (Investor-Staat-Streitbeilegung, ISDS).
  • Handel: Der Vertrag zielt darauf ab, offene und diskriminierungsfreie Energiemärkte zu schaffen und folgt dabei den Regeln des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (GATT) und der Welthandelsorganisation (WTO) im Energiebereich.
  • Transit: Er gewährleistet den freien Transit von Energieressourcen durch die Vertragsstaaten.
  • Streitbeilegung: Neben der ISDS sieht der Vertrag Mechanismen für die Beilegung von Streitigkeiten zwischen den Vertragsstaaten vor.
  • Energieeffizienz und Umweltschutz: Der ECT beinhaltet auch Bestimmungen zur Förderung der Energieeffizienz und zur Minimierung der Umweltauswirkungen der Energieproduktion und des Energieverbrauchs.

Großer Erfolg für Klima und Demokratie: Deutschland kündigt Ausstieg aus dem Energiecharta-Vertrag an

Nach jahrelangen Protesten von Klimaschützer:innen gegen den Energiecharta-Vertrag (ECT) und zwei Jahren erfolgloser Verhandlungen über dessen Reform kündigt die Bundesregierung nun an: Deutschland wird aus dem Anti-Klima-Abkommen ECT aussteigen.

Konzerne haben gemäß Informationen des Umweltinstitut München e.V. den Energiecharta-Vertrag (ECT) in den letzten Jahren genutzt, um Klagen gegen Staaten einzureichen, die aus fossilen Energien aussteigen oder umweltfreundliche Standards einführen wollten. In Deutschland schützt der Vertrag fossile Investitionen von über 54 Milliarden Euro. Umweltorganisationen fordern seit langem, den Vertrag zu kündigen, um die Energiewende nicht zu bremsen.

Ein kürzliches Rechtsgutachten des Umweltinstituts München zeigt, dass der reformierte ECT gegen europäisches Recht verstößt. Wegen einer sogenannten „sunset clause“ gilt der Vertrag für bestehende Investitionen noch zwanzig Jahre nach einer Kündigung. Das Gutachten zeigt, dass europäische Staaten sich gegen mögliche Schiedsgerichtsurteile wehren können.

Klimaschützer drängen auf einen Ausstieg der gesamten EU, da sie befürchten, dass die EU trotz Austritten von Mitgliedsländern im ECT verbleiben könnte. Der Austritt Deutschlands wird als wichtiger Schritt zum Klimaschutz gesehen, doch die EU muss ebenfalls austreten, um nicht im Vertrag gefangen zu bleiben.

World Cleanup Day

Der World Cleanup Day findet jährlich am dritten Samstag im September statt und ist ein weltweiter Aktionstag zur Befreiung der Umwelt von Müll.

In Deutschland haben 2021 nach Angaben des deutschen Trägervereins Let’s Do It! Germany e.V. fast 190.000 Menschen in 836 Kommunen an 3217 Cleanup-Aktionen teilgenommen.
Weltweit waren an diesem Tag gut 14 Millionen Menschen in 191 Ländern aktiv für eine bessere Umwelt.

Am 16. September 2023 finden weltweit wieder unzählige Aktionen statt um die Müll aus der Natur zu entfernen und mit den Cleanups ein Zeichen für eine gesündere und saubere Umwelt zu setzen.

Bist du dabei?

Mach mit beim nächsten World Cleanup Day und hilf mit Wälder, Strände, Straßen, Wege, Parks und Gewässer von achtlos beseitigtem Müll zu befreien.

Littering

Littering ist das englische Wort für Vermüllung. Gemeint ist hier das Phänomen, dass in zunehmenden Maße nicht mehr benötigte Gegenstände, also Müll, einfach achtlos fallen gelassen oder weggeworfen werden.

Von Zigarettenkippen über To-Go-Becher und Getränkedeckeln bis zu Verpackungsmüll von Snacks und Fastfood reichen die “kleinen” Littering-Sünden.

Knoblauch gegen Blattläuse

Hast du Blattläuse an deinen Pflanzen? Kein Problem, im Handel gibt es viele gute Mittel dagegen.
Hochwirksam steht drauf – das ist ja das, was du brauchst. Und dann steht da auch noch „nicht bienengefährlich“. Und auch noch mit Wirkstoffen aus der Natur und sogar für den ökologischen Landbau geeignet.
Perfekt, oder?
Selbst wenn die Produkte tatsächlich so unbedenklich sind wie angegeben, sind und bleiben es Biozide die nicht nur Allergien auslösen können, sondern in der Lage sind lebende Organismen zu zerstören.
Verträgt die Meise es, wenn sie immer mal wieder einige mit Bioziden „behandelte“ Blattläuse frisst?
Ich weiß es nicht.
Worauf ich hinaus will ist: versuche doch erstmal mit anderen Mitteln dein Problem zu lösen. Hausmittel zum Beispiel.
Knoblauchsud ist ein solches Hausmittel und kann auf verschiedene Weise hergestellt werden.
Die einfachste ist folgende:
Schneide zwei bis drei Knoblauchzehen in je zwei bis drei Teile (also nicht zu fein) und gib sie in eine Sprühflasche. Mit Wasser auffüllen und mindestens 24 Stunden stehen lassen. Fertig.
Du kannst deine Mischung auch zwischendurch jederzeit mit Knoblauch und Wasser wieder ergänzen oder „verstärken“ und musst nicht warten bis sie komplett verbraucht ist.

Du hast nun ein Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse, Kartoffelkäfer, Milben und gleichzeitig auch gegen verschiedene Pilzerkrankungen wie Mehltau, Rost oder Sternrußtau.

Sprühflaschen sind ja leider immer aus Plastik, daher wäre es natürlich schön, wenn du keine neue kaufst, sondern eine vorhandene wiederverwendet. Hast du keine, dann frag‘ doch mal Freunde, Verwandte oder Nachbarn.

Foto: congerdesign / Pixabay

Historischer Beschluss gegen Plastik

Deutschland wertet die wegweisende Abstimmung der UN-Umweltversammlung Unea in Nairobi zu Plastikmüll als großen Erfolg.

Die UN-Umweltversammlung UNEA will die Verschmutzung der Welt mit Plastikmüll beenden. Auf ihrer 5. Sitzung im März 2022 in Nairobi verabredeten die Mitglieder, bis 2024 ein rechtlich bindendes Abkommen zu schließen, das den umweltgerechten Umgang mit Plastik von der Herstellung, über den Gebrauch bis hin zu Wiederverwertung oder Entsorgung im Müll regelt. Deutschland sieht in dem Beschluss einen großen Erfolg, „vergleichbar mit dem Pariser Klimaschutzabkommen“, sagte die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke in Nairobi.

Der umfassende Ansatz im Kampf gegen Plastikmüll war ein zentrales Anliegen der deutschen Regierung, für das sie sich gemeinsam mit vielen afrikanischen, lateinamerikanischen, asiatischen und europäischen Staaten lange eingesetzt hatte. Der internationale und multilaterale Kampf gegen den Klimawandel und für einen besseren Schutz der Umwelt ist eines der zentralen Ziele der Regierungskoalition. „In Deutschland, in Europa und international werde ich mich für starke und verbindliche Regelungen zum Plastikmüll und zum Meeresschutz einsetzten“, sagte Lemke. „Unsere Ozeane versinken im Müll. Die Vermüllung der Meere durch Unmengen von Plastik ist ein riesiges Umweltproblem, das der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch dem Menschen schadet.“

Die Absicht der Bundesregierung beschrieb die Ministerin so: „Die neue deutsche Regierung setzt sich für einen ambitionierten globalen Rahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Darüber hinaus wollen wir, dass die Synergien zwischen Klima-, Natur- und Ressourcenschutz noch effektiver genutzt werden.“

450 Millionen Tonnen Kunststoffe

Weltweit produziert die Industrie jedes Jahr mehr als 450 Millionen Tonnen Kunststoffe, davon werden nur 45 Millionen Tonnen wiederverwertet. Gut 90 Millionen Tonnen entsorgen die Menschen unkontrolliert in die Umwelt, davon gelangen schließlich etwa elf Millionen Tonnen ins Meer, schätzt das UN-Umweltprogramm UNEP. In den Meeren haben sich daraus riesige Müllstrudel gebildet. Strände werden verschmutzt, Meerestiere belastet und das beim Zerfall der Produkte entstehende Mikroplastik gelangt in die Nahrungskette.

Nach der UNEA-Sitzung wurde in Nairobi das 50-jährige Bestehen von UNEP gefeiert. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen ist der wichtigste Player der internationalen Staatengemeinschaft in der Umweltpolitik und wird von der Bundesregierung auf vielfältige Weise unterstützt. Es ist das höchste Entscheidungsgremium der UN im Umweltschutz.

© www.deutschland.de
Beitragsbild: Andreas / Pixabay