Das Nachhaltigkeits-ABC

Immer mehr und immer schneller fliegen uns Begriffe um die Ohren wie Nachhaltigkeit, Upcycling, Zero Waste, virtuelles Wasser, …

Hier versuche ich nach und nach diese Begriffe möglichst kurz und verständlich zu erklären.

Wenn euch, liebe Leser, Begriffe fehlen oder ihr Anregungen zu mehr Verständlichkeit habt, sendet uns bitte eine eMail an joachim@enkelgerecht-leben.de oder nutzt die Kommentar-Funktion unten.

Danke.

Joachim B. Esserwelt
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A

Artensterben
Das Artensterben ist zwar ein ganz natürlicher Vorgang, aber wir Menschen beschleunigen ihn durch unser Tun deutlich.
Durch Monokulturen gehen natürliche Lebensräume verloren, der Klimawandel sorgt, vor allem in der von uns verursachten Geschwindigkeit, verändert Lebensräume für Tiere und Pflanzen. Nicht alle schaffen es, sich anzupassen.
Unsere Umwelt war einmal ein funktionierendes Ökosystem in dem jedes Tier und jede Pflanze einen Platz oder eine Aufgabe hatte.
So lange, bis wir Menschen begonnen haben massiv in das System einzugreifen.
Durch unser Konsumverhalten können wir dazu beitragen, dass Arten geschützt werden und sich Bestände erholen können.

B

Bagasse
Bagasse ist ein Nebenprodukt aus der Zuckerfabrikation, das sich hervorragend zu einem Ersatz für viele Kunststoffe verarbeiten lässt. Die Bagasse ist aber auch als natürlicher Dünger oder als Futtermittel einsetzen oder als Brennstoff für die Energiegewinnung.

BIO
Die EG-ÖKO-Verordnung schützt den Begriff “BIO” innerhalb der gesamten EU.
Sollen Produkte als “BIO” bezeichnet werden, müssen sie den Kriterien der EG-ÖKO-Verordnung, und damit zumindest lebensmittelrechtlich höhere Standards erfüllen als konventionell erzeugte Produkte.
Eine Kennzeichnung mit dem EG-BIO-Siegel ist aber nicht erforderlich.

Biodiversität
Biodiversität meint biologische Vielfalt und trifft eine Aussage über die Fülle unterschiedlichen Lebens in einem begrenzten Gebiet.
Somit stellt die Biodiversität ein wichtiges Kriterium dar bei der Beurteilung eines Gebietes hinsichtlich seiner Schutzwürdigkeit im Naturschutz.
Letztlich wird damit auch eine Aussage über die nachhaltige Bedeutung des Gebietes für uns Menschen getroffen.

Blaues Wasser
Als “Blaues Wasser” wird in der Berechnung des Wasserfußabdrucks das Grund- und Oberflächenwasser bezeichnet, das für die Herstellung von Produkten entnommen, aber dann nicht mehr in Gewässer eingeleitet wird.

BMEL – Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
https://bmel.de

C

Circular Economy
Das Gegenmodell zur Wegwerfgesellschaft wäre die Circular Economy, eine Kreislaufwirtschaft also.
In diesem (Ideal-)Modell werden der Einsatz von Ressourcen, Emissionen und die Abfallproduktion minimiert indem Produkte durch Wiederverwendung, Instandhaltung, Reparatur und Weiterverwendung (Upcycling) möglichst lange im Kreislauf gehalten werden bevor sie schließlich dem Recycling zugeführt werden.

CO2-Fußabdruck
Der CO2-Fußabdruck ist eine Rechengröße für den Vergleich von Treibhausgasemissionen. Er zeigt zum Beispiel die Emissionsmenge die der Herstellungsprozess eines Produktes oder eine bestimmte Aktivität verursachen.
Berücksichtigt werden die sechs (bzw. seit 2015 sieben) im Kyoto-Protokoll genannten Treibhausgase: CO2 (Kohlendioxid), CH4 (Methan), N2O (Lachgas), HFKW (wasserstoffhaltige Fluorkohlenwasserstoffe), FKW (perfluorierte Kohlenwasserstoffe), SF6 (Schwefelhexafluorid) und NF3 (Stickstofftrifluorid).

D

Downcycling
Upcycling und Downcycling sind eigentlich Begriffe aus der Abfallwirtschaft.
Ist der nach dem Recyclingprozess gewonnene Stoff höherwertig als der ursprüngliche, spricht man von Upcycling, ist der neue Stoff geringwertiger spricht man von Downcycling.
Unter Upcycling versteht man im Allgemeinen Sprachgebrauch inzwischen aber die Wieder- oder Weiterverwendung eines ausgedienten Gegenstandes, wobei dieser auch zweckentfremdet sein kann.
Je länger ein Gegenstand in Gebrauch ist, desto später muss ein neuer angeschafft bzw. produziert werden.
Ist ein Gegenstand auch nach einem Upcycling nicht mehr nutzbar, sollte als Entsorgungsweg auf jeden Fall das Recycling vor der Vernichtung oder einer Endlagerung stehen.

E

F

Foodwaste → Lebensmittelverschwendung

FSC-Zertifikat
Der 1993 in Bonn gegründete FSC (Forest Stewardship Council) hat das Ziel eine nachhaltige Waldnutzung zu sichern und stellt dazu weltweit einheitliche Standards auf.
Ein FSC-zertifiziertes Produkt stammt also aus nachhaltiger und umweltgerechter Waldnutzung. Durch unabhängige Zertifizierungsstellen wird jährlich die Einhaltung der Standards kontrolliert.
Zertifiziert wird zum Einen die Forstwirtschaft, zum Anderen Produktketten von Produkten die direkt oder indirekt aus Holz bestehen.

Unbekannter Autor, Public domain,
via Wikimedia Commons

Auf Millionen von Produkten weltweit findet sich das FSC-Siegel. Während die Kriterien bei Holzprodukten verglichen mit anderen Siegeln strikter und hochwertiger sind, ist FSC bei Papierprodukten nach Angaben des Umweltbundesamtes nur zweite Wahl.
Hier wäre der Blaue Engel das bessere Siegel.

  • Besteht ein Produkt zu 100 % aus FSC-zertifiziertem Holz, wird es nur mit dem FSC-Zeichen, der Zertifizierungsnummer des Herstellers sowie und einem Erklärungssatz gekennzeichnet.
  • Produkte aus weniger als 100 % FSC-Holz können genau so gekennzeichnet werden, wenn zusätzlich der Anteil an FSC-zertifiziertem Holz in Prozent angegeben wird.

G

Graues Wasser
Bei dem Begriff “Graues Wasser” handelt es sich eigentlich um eine Kennziffer über die Gewässerverschmutzung. Allerdings ist hier nicht die direkte Schadstoffmenge gemeint, sondern die Wassermenge, die theoretisch notwendig wäre um das verunreinigte Wasser so weit zu verdünnen, dass es wieder vereinbarte Qualtätsnormen einhalten kann.
Graues Wasser entsteht bei jeder Produktion – ob industriell oder landwirtschaftlich.

Greenwashing
Mit dem Begriff Greenwashing wird eine “Methode” beschrieben, nach der Unternehmen, aber auch Vereine, Verbände oder sogar Regierungen mit wenig wirksamen Tricks versuchen, einen besonders umweltgerechten Eindruck zu erwecken.
Greenwashing ist hier recht gut mit dem deutschen Wort “Schönfärberei” zu übersetzen.

Grünes Wasser
“Grünes Wasser” ist nicht wirklich grün, sondern eine Kategorie zur Bewertung des Wasser-Fußabdrucks. Das “Grüne Wasser” ist das in der Umwelt natürlich vorkommende Wasser, also das, was von Pflanzen aufgenommen und verdunstet wird und damit für die landwirtschaftliche Betrachtung relevant ist.

H

I

J

K

Kreislaufwirtschaft
Das Gegenmodell zur Wegwerfgesellschaft wäre die Kreislaufwirtschaft oder Circular Economy.
In diesem (Ideal-)Modell werden der Einsatz von Ressourcen, Emissionen und die Abfallproduktion minimiert indem Produkte durch Wiederverwendung, Instandhaltung, Reparatur und Weiterverwendung (Upcycling) möglichst lange im Kreislauf gehalten werden bevor sie schließlich dem Recycling zugeführt werden.

L

Lebensmittelverschwendung
Unvorstellbare 11 bis 12 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle werden jährlich in Deutschland entsorgt.
Das sind leider nicht nur tatsächlich ungenießbare Lebensmittel und teils vermeidbaren Verlusten in Produktion und Lieferketten, sondern auch durchaus noch Essbares.

Littering
Littering ist das englische Wort für Vermüllung. Gemeint ist hier das Phänomen, dass in zunehmenden Maße nicht mehr benötigte Gegenstände, also Müll, einfach achtlos fallen gelassen oder weggeworfen werden.
Von Zigarettenkippen über To-Go-Becher und Getränkedeckeln bis zu Verpackungsmüll von Snacks und Fastfood reichen die “kleinen” Littering-Sünden.

M

N

O

P

PETA
PETA Deutschland e.V. ist die größte Tierschutzorganisation Deutschlands. Der Verein wurde 1993 gegründet mit dem Ziel jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
Die Vision der Organisation ist:
Eine Welt ohne Tiernutzung, ohne Tierquälerei und ohne Tiermissbrauch.
Eine Welt, in der Tiere weder ausgebeutet noch gequält werden.
https//:peta.de
PETA ist weltweit tätig und mit eigenen Organisationen vertreten in Großbritannien, USA, Frankreich, Niederlande, Indien, Australien, Asien, Lateinamerika und der Schweiz.

Q

R

Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE)
Der Rat entwickelt Beiträge zur Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, benennt Handlungsfelder und Projekte und wirkt darauf hin, Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeit präsenter zu machen.

S

T

U

Umweltbundesamt
Die zentrale deutsche Umweltschutzbehörde ist das Umweltbundesamt (UBA), in dem mit 1700 Mitarbeitenden aus Chemie, Ökonomie, Biologie, sowie Rechts- und Ingenieurswissenschaften an 15 Standorten Lösungen für Umweltprobleme erarbeitet werden. https://www.umweltbundesamt.de

Upcycling
Upcycling und Downcycling sind eigentlich Begriffe aus der Abfallwirtschaft.
Ist der nach dem Recyclingprozess gewonnene Stoff höherwertig als der ursprüngliche, spricht man von Upcycling, ist der neue Stoff geringwertiger spricht man von Downcycling.
Unter Upcycling versteht man im Allgemeinen Sprachgebrauch inzwischen aber die Wieder- oder Weiterverwendung eines ausgedienten Gegenstandes, wobei dieser auch zweckentfremdet sein kann.
Je länger ein Gegenstand in Gebrauch ist, desto später muss ein neuer angeschafft bzw. produziert werden.
Ist ein Gegenstand auch nach einem Upcycling nicht mehr nutzbar, sollte als Entsorgungsweg auf jeden Fall das Recycling vor der Vernichtung oder einer Endlagerung stehen.

V

Virtuelles Wasser
Das “virtuelle Wasser” ist der indirekte Teil des Wasserfußabdrucks, das Wasser also, das sich in Produkten versteckt.
Für eine Bewertung des virtuelles Wasser ist es in die Kategorien “Grünes Wasser”, “Blaues Wasser” und “Graues Wasser” eingeteilt.

W

Wasserfußabdruck
Der Wasserfußabdruck (water-footprint) bemisst die Gesamtmenge des tatsächlich genutzten Wassers und die in Produkten versteckte “virtuelle” Wassermenge.
Ziel dieser Betrachtungsweise ist eine Aussage über die nachhaltige Nutzung erneuerbarer Wasserressourcen. Außerdem soll ein Handlungsbedarf aufgezeigt werden für Regionen, in denen der Wasserfußabdruck größer ist, als die lokale Verfügbarkeit.
Der gesamte Wasserfußabdruck Deutschlands beträgt nach Angaben des Umweltbundesamts rund 117 Milliarden Kubikmeter Wasser pro Jahr; mehr als das Doppelte des Bodensees.
Daraus ergibt sich ein täglicher Verbrauch von 3900 Litern pro Kopf. Damit liegen wir in Deutschland etwa 100 Liter pro Kopf und Tag über dem weltweiten Durchschnitt.
Der Anteil des externen Wasserfußabdrucks, also des Wassers, das über importierte Güter in unserem Wasserfußabdruck auftaucht, liegt in Deutschland über 50 Prozent. Der größte Teil davon fällt auf Agrargüter aus Brasilien, Frankreich und der Elfenbeinküste.

Water-Footprint → Wasserfußabdruck

Weiterverwendung
Als Weiterverwendung (oder Upcycling) versteht man im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit im Allgemeinen Sprachgebrauch die Wieder- oder Weiterverwendung eines ausgedienten Gegenstandes, wobei dieser auch zweckentfremdet sein kann.
Je länger ein Gegenstand in Gebrauch ist, desto später muss ein neuer angeschafft bzw. produziert werden.

X

Y

Z

Zero Waste
Hinter Zero Waste steht der Gedanke Abfälle möglichst auf Null zu reduzieren, indem zum Beispiel in Unverpackt-Läden eingekauft wird, keine unnötigen Dinge gekauft und nicht mehr benötigte Gegenstände an andere weitergegeben werden statt sie zu entsorgen.
Dieser Gedanke ist eng verbunden mit dem Idealbild der Circular Economy – der Kreislaufwirtschaft.

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