Archiv der Kategorie: Klima & Umwelt

Kostenlos: Ratgeber „Dein Klimagarten“

Cover des kostenlosen Ratgebers "Dein Klimagarten", herausgegeben vom Umweltinstitut München e.V.
Bild: Umweltinstitut München e.V.

Der kostenlose Ratgeber „Dein Klimagarten“ vom Umweltinstitut München e.V. ist eine praxisnahe Anleitung für Hobbygärtner, die ihren Garten klimafreundlicher gestalten möchten. Er vermittelt auf verständliche Weise, wie man durch naturnahe Gestaltung, die richtige Pflanzenwahl und ressourcenschonende Praktiken einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig die biologische Vielfalt fördern kann.

Der Ratgeber behandelt typische Gartenbereiche und gibt konkrete Tipps zu Themen wie:

  • Bodengesundheit: Wie man den Boden verbessert und Kohlenstoff speichert.
  • Wassermanagement: Tipps zum sparsamen Umgang mit Wasser und zur Regenwassernutzung.
  • Pflanzenauswahl: Empfehlungen für klimastabile, insektenfreundliche und standortgerechte Pflanzen.
  • Natürlicher Pflanzenschutz: Methoden zur Vermeidung von Schädlingen ohne schädliche Chemikalien.
  • Kompostierung: Wie man organische Abfälle im Garten sinnvoll verwertet.
  • Förderung der Artenvielfalt: Schaffung von Lebensräumen für Insekten, Vögel und andere Tiere.
  • Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks im Garten: Vermeidung torfhaltiger Produkte und der Einsatz von Elektrogeräten mit Ökostrom.

„Dein Klimagarten“ ist somit ein wertvoller Wegweiser für alle, die ihren Garten aktiv in einen Beitrag zum Klimaschutz verwandeln möchten, und bietet praktische und leicht umsetzbare Ratschläge für einen ökologisch wertvollen und klimafreundlichen Garten.
Er ist als PDF zum Download auf der Webseite des Umweltinstituts München e.V. verfügbar.

Großer Erfolg für Klima und Demokratie: Deutschland kündigt Ausstieg aus dem Energiecharta-Vertrag an

Nach jahrelangen Protesten von Klimaschützer:innen gegen den Energiecharta-Vertrag (ECT) und zwei Jahren erfolgloser Verhandlungen über dessen Reform kündigt die Bundesregierung nun an: Deutschland wird aus dem Anti-Klima-Abkommen ECT aussteigen.

Konzerne haben gemäß Informationen des Umweltinstitut München e.V. den Energiecharta-Vertrag (ECT) in den letzten Jahren genutzt, um Klagen gegen Staaten einzureichen, die aus fossilen Energien aussteigen oder umweltfreundliche Standards einführen wollten. In Deutschland schützt der Vertrag fossile Investitionen von über 54 Milliarden Euro. Umweltorganisationen fordern seit langem, den Vertrag zu kündigen, um die Energiewende nicht zu bremsen.

Ein kürzliches Rechtsgutachten des Umweltinstituts München zeigt, dass der reformierte ECT gegen europäisches Recht verstößt. Wegen einer sogenannten „sunset clause“ gilt der Vertrag für bestehende Investitionen noch zwanzig Jahre nach einer Kündigung. Das Gutachten zeigt, dass europäische Staaten sich gegen mögliche Schiedsgerichtsurteile wehren können.

Klimaschützer drängen auf einen Ausstieg der gesamten EU, da sie befürchten, dass die EU trotz Austritten von Mitgliedsländern im ECT verbleiben könnte. Der Austritt Deutschlands wird als wichtiger Schritt zum Klimaschutz gesehen, doch die EU muss ebenfalls austreten, um nicht im Vertrag gefangen zu bleiben.

Historischer Beschluss gegen Plastik

Deutschland wertet die wegweisende Abstimmung der UN-Umweltversammlung Unea in Nairobi zu Plastikmüll als großen Erfolg.

Die UN-Umweltversammlung UNEA will die Verschmutzung der Welt mit Plastikmüll beenden. Auf ihrer 5. Sitzung im März 2022 in Nairobi verabredeten die Mitglieder, bis 2024 ein rechtlich bindendes Abkommen zu schließen, das den umweltgerechten Umgang mit Plastik von der Herstellung, über den Gebrauch bis hin zu Wiederverwertung oder Entsorgung im Müll regelt. Deutschland sieht in dem Beschluss einen großen Erfolg, „vergleichbar mit dem Pariser Klimaschutzabkommen“, sagte die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke in Nairobi.

Der umfassende Ansatz im Kampf gegen Plastikmüll war ein zentrales Anliegen der deutschen Regierung, für das sie sich gemeinsam mit vielen afrikanischen, lateinamerikanischen, asiatischen und europäischen Staaten lange eingesetzt hatte. Der internationale und multilaterale Kampf gegen den Klimawandel und für einen besseren Schutz der Umwelt ist eines der zentralen Ziele der Regierungskoalition. „In Deutschland, in Europa und international werde ich mich für starke und verbindliche Regelungen zum Plastikmüll und zum Meeresschutz einsetzten“, sagte Lemke. „Unsere Ozeane versinken im Müll. Die Vermüllung der Meere durch Unmengen von Plastik ist ein riesiges Umweltproblem, das der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch dem Menschen schadet.“

Die Absicht der Bundesregierung beschrieb die Ministerin so: „Die neue deutsche Regierung setzt sich für einen ambitionierten globalen Rahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Darüber hinaus wollen wir, dass die Synergien zwischen Klima-, Natur- und Ressourcenschutz noch effektiver genutzt werden.“

450 Millionen Tonnen Kunststoffe

Weltweit produziert die Industrie jedes Jahr mehr als 450 Millionen Tonnen Kunststoffe, davon werden nur 45 Millionen Tonnen wiederverwertet. Gut 90 Millionen Tonnen entsorgen die Menschen unkontrolliert in die Umwelt, davon gelangen schließlich etwa elf Millionen Tonnen ins Meer, schätzt das UN-Umweltprogramm UNEP. In den Meeren haben sich daraus riesige Müllstrudel gebildet. Strände werden verschmutzt, Meerestiere belastet und das beim Zerfall der Produkte entstehende Mikroplastik gelangt in die Nahrungskette.

Nach der UNEA-Sitzung wurde in Nairobi das 50-jährige Bestehen von UNEP gefeiert. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen ist der wichtigste Player der internationalen Staatengemeinschaft in der Umweltpolitik und wird von der Bundesregierung auf vielfältige Weise unterstützt. Es ist das höchste Entscheidungsgremium der UN im Umweltschutz.

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Beitragsbild: Andreas / Pixabay

Auto Lüftungssteuerung ©Joshua Carr / Pixabay

Autofahren im Sommer: Klimaanlage an oder aus?

Text ursprünglich veröffentlicht von Gábor Paál auf swr.de

Ist Autofahren bei offenem Fenster oder mit Klimaanlage besser?

Eine Faustregel lautet: Bei kleineren Geschwindigkeiten im Ortsverkehr lieber das Fenster aufmachen, bei höherem Tempo lieber die Klimaanlage einschalten. Denn es ist ja so:
Am offenen Fenster verwirbelt sich die Luft, dadurch entsteht ein zusätzlicher Luftwiderstand, und dieser zusätzliche Luftwiderstand wächst exponentiell mit der Geschwindigkeit: Je schneller man fährt, desto schneller verwirbelt sich die Luft und man braucht also mehr Energie.

Klimaanlage braucht bei höherem Tempo weniger Energie

Bei der Klimaanlage ist es dagegen umgekehrt: Bei höheren Geschwindigkeiten braucht sie weniger Energie, weil das Auto in Bewegung ist und sich dadurch nicht so stark aufheizt, wie wenn es in der prallen Sonne stehen würde; die Klimaanlage muss dadurch also nicht so viel runterkühlen.

Beim offenen Fenster steigt also der Energiebedarf mit wachsender Geschwindigkeit, und bei der Klimaanlage sinkt der Energiebedarf mit wachsender Geschwindigkeit. Das heißt, dass es irgendwo einen Punkt gibt, an dem das eine besser ist als das andere. Als Richtwert sagt man, dass dieser Punkt etwa bei 70 bis 100 Stundenkilometern liegt. Ungefähr ab da ist die Klimaanlage auf jeden Fall besser. Im Einzelfall hängt das auch von der Bauart der Klimaanlage ab. Es gibt Klimaanlagen, die kaum noch etwas verbrauchen, also maximal vielleicht 0,2 Liter auf 100 km.

Vor Fahrtbeginn: Auto durchlüften

Und natürlich kommt es auch darauf an, wie weit man die Temperatur herunterkühlen muss. Wenn man es richtig kalt haben will, braucht die Klimaanlage natürlich auch viel mehr Energie.

Noch ein Tipp: Wenn man losfahren möchte und das Auto davor in der prallen Sonne stand und entsprechend aufgeheizt ist, sollte man erst mal gut durchlüften und bei leicht offenem Fenster losfahren, bis die ganz heiße Luft draußen ist. Denn es ist für die Klimaanlage wirklich ein Riesenunterschied, ob sie von 45 Grad herunterkühlen muss oder vielleicht nur von 26 oder 27 Grad.

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Der Text dieses Beitrags steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 und wurde von uns nicht verändert.
Beitragsfoto: Joshua Carr / Pixabay