Großer Erfolg für Klima und Demokratie: Deutschland kündigt Ausstieg aus dem Energiecharta-Vertrag an

Nach jahrelangen Protesten von Klimaschützer:innen gegen den Energiecharta-Vertrag (ECT) und zwei Jahren erfolgloser Verhandlungen über dessen Reform kündigt die Bundesregierung nun an: Deutschland wird aus dem Anti-Klima-Abkommen ECT aussteigen.

Konzerne haben gemäß Informationen des Umweltinstitut München e.V. den Energiecharta-Vertrag (ECT) in den letzten Jahren genutzt, um Klagen gegen Staaten einzureichen, die aus fossilen Energien aussteigen oder umweltfreundliche Standards einführen wollten. In Deutschland schützt der Vertrag fossile Investitionen von über 54 Milliarden Euro. Umweltorganisationen fordern seit langem, den Vertrag zu kündigen, um die Energiewende nicht zu bremsen.

Ein kürzliches Rechtsgutachten des Umweltinstituts München zeigt, dass der reformierte ECT gegen europäisches Recht verstößt. Wegen einer sogenannten „sunset clause“ gilt der Vertrag für bestehende Investitionen noch zwanzig Jahre nach einer Kündigung. Das Gutachten zeigt, dass europäische Staaten sich gegen mögliche Schiedsgerichtsurteile wehren können.

Klimaschützer drängen auf einen Ausstieg der gesamten EU, da sie befürchten, dass die EU trotz Austritten von Mitgliedsländern im ECT verbleiben könnte. Der Austritt Deutschlands wird als wichtiger Schritt zum Klimaschutz gesehen, doch die EU muss ebenfalls austreten, um nicht im Vertrag gefangen zu bleiben.

KI-generiertes Bild zum Worla Cleanup Day

World Cleanup Day

Der World Cleanup Day ist eine globale Bewegung, die Menschen auf der ganzen Welt dazu mobilisiert, gemeinsam ihre Umwelt von Müll zu befreien. Er findet jährlich am dritten Samstag im September statt.

Kernidee:

Die Hauptidee hinter dem World Cleanup Day ist es, Bewusstsein für das globale Müllproblem zu schaffen und durch gemeinsames, sichtbares Handeln positive Veränderungen anzustoßen. Es geht darum, lokale Gemeinschaften zu aktivieren, Freiwillige zusammenzubringen und öffentliche Plätze, Strände, Wälder, Flüsse und Städte von herumliegendem Müll zu säubern.

Ziele:

  • Aufräumen: Direktes Entfernen von Müll aus der Umwelt.
  • Bewusstsein schaffen: Sensibilisierung der Bevölkerung für die Problematik der Umweltverschmutzung durch Müll und deren Folgen.
  • Veränderung anstoßen: Förderung eines verantwortungsvolleren Umgangs mit Ressourcen und die Reduzierung von Müllproduktion langfristig.
  • Gemeinschaft stärken: Zusammenbringen von Menschen unterschiedlicher Hintergründe für ein gemeinsames Ziel.
  • Daten sammeln: In vielen Aktionen wird auch Müll gesammelt und analysiert, um Informationen über die Art und Herkunft des Mülls zu gewinnen und so Lösungsansätze zu entwickeln.

Wie funktioniert es?

Der World Cleanup Day ist eine Grassroots-Bewegung, die von Freiwilligen und Organisationen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene getragen wird. Jeder kann mitmachen, indem er:

  • Selbst eine Aufräumaktion organisiert.
  • Sich einer bestehenden Aufräumaktion anschließt.
  • Freunde, Familie und Kollegen mobilisiert.
  • In den sozialen Medien auf die Aktion aufmerksam macht.

Bedeutung:

Der World Cleanup Day ist mehr als nur eine einmalige Aufräumaktion. Er ist ein kraftvolles Symbol für globales Engagement und Solidarität im Kampf gegen die Umweltverschmutzung. Er zeigt, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann und dass gemeinsames Handeln positive Auswirkungen hat. Die gesammelten Erfahrungen und das geschaffene Bewusstsein sollen langfristig zu einem nachhaltigeren Umgang mit unserer Umwelt führen.

Bist du dabei?

Mach mit beim nächsten World Cleanup Day und hilf mit Wälder, Strände, Straßen, Wege, Parks und Gewässer von achtlos beseitigtem Müll zu befreien.

Littering

Littering ist das englische Wort für Vermüllung. Gemeint ist hier das Phänomen, dass in zunehmenden Maße nicht mehr benötigte Gegenstände, also Müll, einfach achtlos fallen gelassen oder weggeworfen werden.

Von Zigarettenkippen über To-Go-Becher und Getränkedeckeln bis zu Verpackungsmüll von Snacks und Fastfood reichen die “kleinen” Littering-Sünden.

Knoblauch gegen Blattläuse

Hast du Blattläuse an deinen Pflanzen? Kein Problem, im Handel gibt es viele gute Mittel dagegen.
Hochwirksam steht drauf – das ist ja das, was du brauchst. Und dann steht da auch noch „nicht bienengefährlich“. Und auch noch mit Wirkstoffen aus der Natur und sogar für den ökologischen Landbau geeignet.
Perfekt, oder?
Selbst wenn die Produkte tatsächlich so unbedenklich sind wie angegeben, sind und bleiben es Biozide die nicht nur Allergien auslösen können, sondern in der Lage sind lebende Organismen zu zerstören.
Verträgt die Meise es, wenn sie immer mal wieder einige mit Bioziden „behandelte“ Blattläuse frisst?
Ich weiß es nicht.
Worauf ich hinaus will ist: versuche doch erstmal mit anderen Mitteln dein Problem zu lösen. Hausmittel zum Beispiel.
Knoblauchsud ist ein solches Hausmittel und kann auf verschiedene Weise hergestellt werden.
Die einfachste ist folgende:
Schneide zwei bis drei Knoblauchzehen in je zwei bis drei Teile (also nicht zu fein) und gib sie in eine Sprühflasche. Mit Wasser auffüllen und mindestens 24 Stunden stehen lassen. Fertig.
Du kannst deine Mischung auch zwischendurch jederzeit mit Knoblauch und Wasser wieder ergänzen oder „verstärken“ und musst nicht warten bis sie komplett verbraucht ist.

Du hast nun ein Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse, Kartoffelkäfer, Milben und gleichzeitig auch gegen verschiedene Pilzerkrankungen wie Mehltau, Rost oder Sternrußtau.

Sprühflaschen sind ja leider immer aus Plastik, daher wäre es natürlich schön, wenn du keine neue kaufst, sondern eine vorhandene wiederverwendet. Hast du keine, dann frag‘ doch mal Freunde, Verwandte oder Nachbarn.

Foto: congerdesign / Pixabay

Historischer Beschluss gegen Plastik

Deutschland wertet die wegweisende Abstimmung der UN-Umweltversammlung Unea in Nairobi zu Plastikmüll als großen Erfolg.

Die UN-Umweltversammlung UNEA will die Verschmutzung der Welt mit Plastikmüll beenden. Auf ihrer 5. Sitzung im März 2022 in Nairobi verabredeten die Mitglieder, bis 2024 ein rechtlich bindendes Abkommen zu schließen, das den umweltgerechten Umgang mit Plastik von der Herstellung, über den Gebrauch bis hin zu Wiederverwertung oder Entsorgung im Müll regelt. Deutschland sieht in dem Beschluss einen großen Erfolg, „vergleichbar mit dem Pariser Klimaschutzabkommen“, sagte die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke in Nairobi.

Der umfassende Ansatz im Kampf gegen Plastikmüll war ein zentrales Anliegen der deutschen Regierung, für das sie sich gemeinsam mit vielen afrikanischen, lateinamerikanischen, asiatischen und europäischen Staaten lange eingesetzt hatte. Der internationale und multilaterale Kampf gegen den Klimawandel und für einen besseren Schutz der Umwelt ist eines der zentralen Ziele der Regierungskoalition. „In Deutschland, in Europa und international werde ich mich für starke und verbindliche Regelungen zum Plastikmüll und zum Meeresschutz einsetzten“, sagte Lemke. „Unsere Ozeane versinken im Müll. Die Vermüllung der Meere durch Unmengen von Plastik ist ein riesiges Umweltproblem, das der Tier- und Pflanzenwelt, aber auch dem Menschen schadet.“

Die Absicht der Bundesregierung beschrieb die Ministerin so: „Die neue deutsche Regierung setzt sich für einen ambitionierten globalen Rahmen für den Schutz der biologischen Vielfalt ein. Darüber hinaus wollen wir, dass die Synergien zwischen Klima-, Natur- und Ressourcenschutz noch effektiver genutzt werden.“

450 Millionen Tonnen Kunststoffe

Weltweit produziert die Industrie jedes Jahr mehr als 450 Millionen Tonnen Kunststoffe, davon werden nur 45 Millionen Tonnen wiederverwertet. Gut 90 Millionen Tonnen entsorgen die Menschen unkontrolliert in die Umwelt, davon gelangen schließlich etwa elf Millionen Tonnen ins Meer, schätzt das UN-Umweltprogramm UNEP. In den Meeren haben sich daraus riesige Müllstrudel gebildet. Strände werden verschmutzt, Meerestiere belastet und das beim Zerfall der Produkte entstehende Mikroplastik gelangt in die Nahrungskette.

Nach der UNEA-Sitzung wurde in Nairobi das 50-jährige Bestehen von UNEP gefeiert. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen ist der wichtigste Player der internationalen Staatengemeinschaft in der Umweltpolitik und wird von der Bundesregierung auf vielfältige Weise unterstützt. Es ist das höchste Entscheidungsgremium der UN im Umweltschutz.

© www.deutschland.de
Beitragsbild: Andreas / Pixabay

Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE)

Der erstmals 2001 von der Bundesregierung berufene Rat für Nachhaltige Entwicklung besteht aus 15 Personen des öffentlichen Lebens und ist als Beratungsgremium mit Mandat der Bundesregierung angelegt.

Der Rat entwickelt Beiträge zur Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, benennt Handlungsfelder und Projekte und wirkt darauf hin, Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeit präsenter zu machen.

Nachhaltigkeits-ABC

Immer mehr und immer schneller erreichen uns heute Nachrichten, die mit KlimawandelMonokulturen, Bedrohung unserer Gesundheit durch UmweltverschmutzungLuftverschmutzungErderwärmungTreibhaus-effektWaldsterbenSauren Regen (der war schon vor 30 Jahren ein Thema), Artensterben, Endlichkeit fossiler Rohstoffe, … zu tun haben.

In der gleichen Geschwindigkeit fliegen uns Begriffe um die Ohren wie NachhaltigkeitUpcyclingZero-Wastevirtuelles Wasser, …

Im Nachhaltigkeits-ABC versuche ich diese Begriffe möglichst kurz und verständlich zu erklären.


Markennamen und geschützte Warenzeichen sind Eigentum ihrer jeweiligen Inhaber. Die Nennung von Markennamen und geschützter Warenzeichen hat lediglich beschreibenden Charakter.


Beitragsbild: Alexas Photos / Pixabay. Bearbeitet von ip6media, Peter von Hacht

Winzige Plagegeister

Woher kommen die Obstfliegen, und wie wirst du sie los?

Taufliegen, besser bekannt als Obst- oder Fruchtfliegen, teilweise auch Essig-, Most- oder Gärfliegen genannt, können uns manchmal den letzten Nerv rauben. Von den mehr als 3000 Arten weltweit kommen bei uns etwa 50 vor.

Da sie meist morgens und abends fliegt, also zu den Zeiten wenn draußen häufig Tau anzutreffen ist, ist der Name Taufliege entstanden.
Betrachtet man die Lebens- und Ernährungsweise der Tiere, wird schnell klar, warum Gär-, Most- oder auch Obstfliege sehr zutreffende Bezeichnungen sind.
Die kleinen, meist nur zwei bis drei Millimeter großen, Insekten ernähren sich sich von gärenden Substanzen.
Also treffen wir sie überall, wo Obst oder Früchte gelagert werden oder Fruchtsäfte gären.

Tau- / Frucht- / Obstfliege
Foto: Reinhold Möller via Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Tau- / Frucht- / Obstfliege
Foto: Reinhold Möller via Wikimedia Commons,
CC BY-SA 4.0

Und die Tiere ernähren sich nicht nur von den gärenden Substanzen, sondern die Weibchen legen auch bis zu 400 Eier in gärende Pflanzenstoffe.
Je nach Taufliegen-Art und örtlichen Umwelteinflüssen dauert die Entwicklung der nächsten Generation dann zwischen sieben und 60 Tagen – mehrere Generationen in einem Jahr sind also absolut nicht ungewöhnlich.
Je wärmer es ist, desto schneller die Vermehrung. Da es aber auch im Winter in unseren Wohnungen warm genug ist, sind wir auch im Winter nicht vollkommen sicher vor einem Fruchtfliegenbefall.

Diese rasante Vermehrung erklärt, warum schnelles Handeln erforderlich ist und warum wir einige präventive Verhaltensweisen beherzigen sollten.

Vorbeugung ist besser

Hast du einen Garten, dann versuche reifes Obst entweder gleich zu verzehren oder weiterzuverarbeiten. Fallobst solltest du immer sehr kurzfristig beseitigen.

Wir werden es nicht verhindern können, uns ständig Nachschub der kleinen Plagegeister ins Haus zu holen. Larven und Eier können in Früchten, Obst und Gemüse sein, die wir im eigenen Garten ernten oder beim Einkauf mitbringen.

Versuche, keine überreifen Früchte zu kaufen. Auch Obst mit Rissen in der Schale könnte befallen sein.

Räume, in denen du potentiell interessante Früchte lagerst, solltest du immer gründlich lüften.

Was, wenn sie schon da sind?

Als erstes gilt es, ihre Brutstätten und Verstecke ausfindig zu machen
– Biomüll möglichst mehrfach täglich entsorgen
– kein reifes Obst offen stehen lassen – in fest verschlossenen Behältern lagern und / oder in den Kühlschrank damit (falls die Frucht sich dafür eignet).
– Verstecke können nicht nur überreifes Obst oder Gemüse sein, sondern auch Abfalleimer, Gläser und Flaschen mit kleinen Resten „interessanter“ Flüssigkeiten und auch der Abfluss der Spüle in der Küche.
Sogar ein Schwamm oder Lappen, mit dem du etwas fruchtiges abgewischt hast, dient als Versteck wenn du ihn nicht gleich ausgespült hast.

So, wenn du nun die „Nachschubwege“ abgeschnitten hast, solltest du jetzt die überlebenden Insekten fangen.

Hierzu kannst du verschiedene (*)Fruchtfliegenfallen im Handel erwerben, oder du versuchst es mit Hausmitteln und selbst gebauten Fallen.
Wie das geht, erfährst du im Nachhaltigkeits-ABC.

Zusammenfassung:

  • Frische Lebensmittel immer möglichst zeitnah verzehren oder für die Obstfliegen unerreichbar lagern.
  • Küche und ggf. Speisekammer gerade im Sommer besonders sauber halten, Essenreste sofort entsorgen und Flächen abwischen. Lappen oder Schwamm dann sofort ausspülen.
  • Um erfolgreich zu sein, musst du den Insekten die Lebensgrundlage entziehen und alle herumschwirrenden Tiere in Fallen fangen.
  • Willst du im Winter möglichst keine Fruchtfliegen in der Wohnung, solltest du den Sommer über jeden Befall sehr gründlich bekämpfen.